Dank Kerndämmung lassen sich bereits vorhandene zweischalige Wandkonstruktionen günstig und effektiv energetisch sanieren.

Durch schlecht oder gar nicht gedämmte Außenwände entstehen hohe Heizenergieverluste. Die Außenwände eines Hauses sind in der Regel zweischalig aufgebaut. Das bedeutet, zwischen Innen- und Außenschale des Mauerwerks oder zwischen Mauerwerk und Klinkerfassade befindet sich ein bis zu zehn Zentimeter breiter Hohlraum. Durch diesen Hohlraum bewegt sich Luft, die durch Fugen und andere Öffnungen nach außen entweicht und so kontinuierlich für einen Verlust von Wärmeenergie sorgt. Es entstehen hohe Heizkosten, kühle Innenflächen und eingeschränkte Behaglichkeit. Wenn die Innenflächen so stark auskühlen, dass deren Temperatur sich dem Taupunkt nähert, besteht außerdem die Gefahr von Schimmelbildung.

Schaubild zur Kerndämmung

Einblas-Dämmstoffe für Kerndämmungen

Bei der Einblasdämmung werden hochwertige Materialien mit modernster Nieder- Hochlufttechnik in die Hohlräume des Hauses eingebracht.

Die Verarbeitung verläuft ohne großen Aufwand, schnell wie keine andere Dämmmaßnahme bei zweischaligem Mauerwerk. Das bedeutet eine maximale Wärmedämmung bei minimalen Eingriffen, ob bei einem zweischaligen Mauerwerk, Dachschrägen oder den Abseiten sogar im Flachdachbereich ist es mit diversen Dämmprodukten möglich, aus kalter Luft eine hochwertige, lückenlose Isoloierschicht herzustellen.

Durch diese moderne Technik ist eine Ausführung in den meisten Fällen in 1-2 Tagen, je nach Objekt, realisierbar. Das bedeutet viel weniger teure Arbeitszeit, als wenn man zeitaufwändige, bauveränderliche Maßnahmen wie zum Beispiel ein Wärmeverbundsystem o.ä. durchführt.

Vorteile

  • Preiswert - Dadurch, dass die Dämmstoffe und das Verfahren relativ preiswert sind, ergeben sich für den Bauherrn wesentlich kürzere Amortisationszeiten als für eine außen angebrachte Dämmschicht.
  • Unauffällig - Im Gegensatz zu einer Dämmschicht durch Putz oder Klinker verändert die Kerndämmung das äußere Erscheinungsbild der Immobilie nicht und eignet sich daher auch für denkmalgeschützte Bauten. In diesem Zusammenhang wird auch die Größe des Wohnraumes nicht beeinträchtigt.
  • Schnell umgesetzt - Die Bauzeiten sind bei einer Kerndämmung gering und betragen in der Regel nur ein bis zwei Tage für ein Einfamilienhaus.
  • Kein Gerüstbau erforderlich - Gleichzeitig ist für diese Form der Dämmung kein Gerüstbau nötig, was dem Eigentümer abermals Geld spart.
  • Flexibel - Mit Hilfe des Einblasverfahrens ist es möglich, selbst schwer zugängliche Stellen vollständig und lückenlos mit Dämmstoffen zu versehen.

Nachteile

  • Hohlraum groß genug - Ist die Hohlschicht des zweischaligen Mauerwerks zu klein beziehungsweise zu schmal, um ausreichend Dämmmaterial aufzunehmen, muss die Kerndämmung um ein Wärmedämmverbundsystem (abgekürzt WDVS oder WDV-System) ergänzt werden. Das erhöht die Kosten.
  • Nur für Profis - Eine Einblasdämmung sollte in jedem Fall von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden. Zum einen ist Spezial-Equipment erforderlich, um den Dämmstoff unter Druck in Hohlräume einzublasen. Zum anderen erfordert jede Einblasdämmung spezifisches Fachwissen, um den richtigen Dämmstoff auszuwählen, ihn mit optimalem Druck und passender Geschwindigkeit, sowie in der richtigen Menge in den jeweiligen Hohlraum einzubringen.
  • Risiko Kondensation - Oft wird auch das Problem kondensierender Luftfeuchtigkeit mit der Einblasdämmung in Verbindung gebracht. Grundsätzlich betrifft dies in der Tat jede Art von Hohlraum, lässt sich aber durch fachmännische Ausführung und die richtige Wahl des Einblasdämmstoffs verhindern.

Förderungen

Für Hausbesitzer, die ihre Außenwände nachträglich mit einer Kerndämmung versehen wollen, gibt es die Möglichkeit für eine Förderung durch das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“.

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